Die Struktur des Römerbriefes ist eine Umkehrung der Themen. Jedes Thema wird zweimal genannt und aus zwei verschiedenen Perspektiven beleuchtet. Zentral im Brief steht die Aussage, dass «Gott für uns» ist. Für uns, nämlich einmal individuell und einmal national im Hinblick auf Israel.

Auch die Themen «Rechtfertigung» und «Versöhnung» werden einmal vom individuellen und einmal von einem nationalen Standpunkt für Israel aus betrachtet. Deshalb nimmt das Verhältnis zwischen Israel und der Gemeinde einen wichtigen Platz im Römerbrief ein (Kapitel 9–11). Paulus versucht hier wegweisend das Verhältnis zwischen dem Volk Israel und der Kirche zu klären.

Ein weiteres Kernthema betrifft die zwei Evangelien, die genannt werden. Die «Rechtfertigung» aus Glauben war vorher verheissen und betrifft das Evangelium Gottes. Die «Versöhnung» jedoch, die ab Kapitel 5 erklärt wird, ist neu. Sie ist ganz anders als die «Sühnung», wie sie in der Tenach (Altes Testament) oder auch noch in Römer 3 erklärt wird. Diese Versöhnung war bis dahin ein Geheimnis. Es gehört zu dem, was der Apostel am Schluss des Briefes «mein Evangelium» nennt.

Diese Übersicht kann als Leitfaden beim Studium dienen.

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