Auferstehung aus den Toten ist kein neutestamentliches Phänomen. Bereits in der Tenach, dem späteren Alten Testament, gibt es Berichte von Auferstehungen. Es gibt zwar nicht sehr viele, aber man findet sie. Die Berichte sind interessant und lehrreich.

Die Hoffnung auf eine Auferstehung

Im Alten Testament finden wir nüchterne Berichte über unser Menschsein. Wir leben, sind aber sterblich. Wer sterblich ist, der stirbt einmal. Wer gestorben ist, der ist tot und dies ist der Gegensatz zu und die Abwesenheit von Leben. Zwar gibt es die Hoffnung auf eine Auferstehung (am letzten der Tage. Dan 12,2; Dan 12,13; Joh 11,24), aber dieser Ausblick auf ein neues Leben durch Auferstehung ist kein Alltag.

Es gibt einige wenige Auferstehungen einzelner Personen, die bereits stattgefunden haben. Die Berichte aus dem Alten Testament stehen in diesem Beitrag. Die Erwartung einer Auferstehung am letzten Tag jedoch soll alle Menschen umschliessen.

Fehlt die Auferstehung in der Thora?

Zurzeit Jesu gab es die Sadduzäer, die nicht an die Auferstehung glaubten. Diese gingen davon aus, dass eine Auferstehung nicht in den fünf Büchern Mose (Thora) erwähnt ist und deshalb gäbe es keine Auferstehung. Wie kam man zu dieser Meinung?

Christen sehen das Alte Testament häufig als eine einzige Sammlung Büchern, die alle in etwa «gleichberechtigt» sind. Das ist im Judentum jedoch bis heute nicht so. Der Kern der Schrift liegt in der Thora. Der Rest ist untergeordnete Erklärung und Anwendung. Also gab es zwar in den übrigen Schriften Berichte von Auferstehungen, aber in der Thora fehlten diese. Deshalb glaubten die Sadduzäer nicht an die Auferstehung. Jesus hat sich mit dieser Sicht in Matthäus 22,23-33 auseinandergesetzt und aufgezeigt, dass Auferstehung sehr wohl in der Thora beschrieben ist.

Heute sehen einige die Auferstehung als etwas, das erst viel später in der Entwicklung der alttestamentlichen Geschichte aufkam, nämlich erst in der Wegführung von Israel aus dem Land durch Babylon und Assyrien. Dem sei die Auseinandersetzung von Jesus in Matthäus 22 nahegelegt, woraus hervorgeht, dass zur Zeit Jesus die Auferstehung auch mit der Thora verknüpft werden konnte. Hier könnte man sich fragen, wie man die Entwicklung von Ideen wertet, denn es ist offensichtlich, dass viele Ideen zur Auferstehung erst später erschienen. Für die meisten Ideen der Bibel gilt dasselbe: Sie wurden nach und nach weiter spezifiziert.

Auferstehungen im Alten Testament

Im Alten Testament werden drei Auferstehungen genannt. Alle Berichte stammen aus den Königen-Büchern.

  • Auferstehung vom Sohn der Witwe in Zarpat (1Kön 17,17-22)
  • Auferstehung des Sohnes der Schunemiterin (2Kön 4,18-37)
  • Auferstehung des Mannes, der in Elisas Grab geworfen wurde (2Kön 13,20-21)
Auferstehung im Neuen Testament