Glaube neu denken

Von Dekonstruktion und Rekonstruktion und die Erschliessung neuer Horizonte


Glaube ist nicht selbstverständlich. Wir ändern uns selbst im Leben und auch unser Glaube ändert sich. Was wir als Kind geglaubt haben, wird manchmal ins Erwachsenenalter übertragen. Dann kommt manchmal der Tag, an dem sich bisherigen Konzepte nicht mehr bewähren, diese nicht mehr überzeugen. Ein Prozess des Umdenkens setzt ein. Wie kann man Glaube neu denken?

Veränderungen sind real

Leben heisst Veränderung. Lebendiger Glaube kann sich weiterentwickeln. Glaube kann aber auch verloren gehen. Was es bei Veränderungen benötigt, ist eine ehrliche und offene Auseinandersetzung. Gerade eine ehrliche Auseinandersetzung wird in manchen Kreisen jedoch gefürchtet und oft verteufelt und verhindert: Bei Änderungen würde man den Glauben verlieren, die Rettung verlieren, verloren gehen, in die Fänge des Teufels landen und dieser Dinge mehr.

Änderung kann anspruchsvoll sein, wenn man in einer Umgebung feststeckt, die für Änderung nicht offen ist. Wenn der Lebensdrang aber grösser ist als das Konstrukt, worin man gefangen war, befreien sich Menschen – oft in einem aufrichtigen Vertrauen auf Gott, der über allem steht.

Wie geht es weiter?

Erkennt man, dass man in einem Prozess der Veränderung steht, dann kommen viele Fragen hoch. Man findet hoffentlich den Mut, althergebrachte Meinungen zu hinterfragen, vermeintlich «bibelfeste Lehren» als «ohne biblischen Bezug» zu entlarven. Vielleicht hat man genug vom Schwarzweiss-Denken der eigenen Glaubensgemeinschaft, genug davon, immer in Richtig oder Falsch, in Gut oder Böse zu denken. Vielleicht hat man entdeckt, dass die Welt etwas grösser als die eigene Gemeinschaft ist.

Weiter geht es dann mit konkreten Schritten. Man hinterfragt und kommt zu neuen Erkenntnissen. Die bisherige Umgebung wird vielleicht verlassen. Man ist kritisch gegenüber Lehrmeinungen und fragt sich, wie man einen gesünderen Glauben prägen kann. Oder man geht noch weiter, und stellt alles infrage.

Viele Menschen haben traumatisierende religiöse Erlebnisse. Das ist in Europa weit weniger erforscht als in etwa den Vereinigten Staaten. Dieselben Mechanismen von Sekten wirken auch in so manchen anderen Glaubensgemeinschaften. Die Folgen prägen Menschen oft ein Leben lang.

Womit man sich am dringendsten auseinandersetzen muss, dürfte für jeden etwas anders sein. Manche fühlen sich regelrecht betrogen, missbraucht, misshandelt und für dumm verkauft. Dort hilft zuerst eine klare Abgrenzung gegenüber dem Missbrauch. Eine Aufarbeitung benötigt mehr Zeit.

Glaube neu denken

In loser Folge erscheinen auf dieser Seite Beiträge zu

  • Dekonstruktion des Glaubens
  • Rekonstruktion des Glaubens
  • Wie kann ich das Gute behalten?
  • Wie erschliesse ich neue Horizonte?

Eines darfst Du wissen: Es sind sehr viele Menschen mit diesen Fragen unterwegs. Es gibt Websites, Podcast-Serien und weitere Angebote, die sich dem widmen. Es ist ein Merkmal unserer Zeit und betrifft viele Menschen. Diese setzen sich oft weiterhin mit ihrem Christsein auseinander. Es lohnt sich, eine Lernkultur zu pflegen, worin Entwicklung stattfinden darf.

Was ist Dekonstruktion?Wie ist das mit der Hölle?